Was soll man an einem Novemberwochenende schon tun? Nachrichten schauen – besser nicht. Lesen macht Spaß, mit dem Hund rausgehen und gute Gedanken denken auch. Vor allem letzteres ist ja aktuell schwer genug. Sich inspirieren lassen ist sicher auch ein guter Plan (ich werde dieses Wochenende mit 12 Stunden Chiro-Neurologie-Inspiration von Dr. John Minardi Bhk DC verbringen?).
Sehr inspirierend ist die Dokumentation They’re trying to kill us. Sie ist brandneu, voller Einsichten und produziert von Billy Eilish. Eines dieser seltenen Juwele, die im deutschen Fernsehen maximal undenkbar sind. Nicht nur, weil den Medienmachern sämtliche Formen von Kreativität und Mut abhanden gekommen sind, sondern weil es vergleichbare ProtagonistInnen von Format in Germanien einfach nicht gibt. Zumindest nicht in der Menge und Öffentlichkeit und im Öffentlich-Rechtlichen schon mal gar nicht.
Die Doku macht große Fässer auf: Krankheit, Lifestyle, Ernährung, Politik und Geld. Die Grundfrage ist, warum US-amerikanische People of Color überdurchschnittlich an fast Allem mehr sterben und kürzer leben als die anderen Ethnien in den USA.
Die Frage alleine würde hierzulande gar nicht gestellt werden. Und die Erkenntnisse aus denZusammenhängen, die beleuchtet werden, reichen hier höchstens für das Prädikat Aluhutschwurbelei und aufgescheuchte Faktencheckerens. Was mehr über den Zustand unserer Diskussionskultur aussagt, als über die hochkomplexen Zusammenhänge aktueller Gesellschaftsphänomene.
Wir hören dort unter anderem: Member von Wu-Tang-Clan, Dead Prez, Billy Eilish, AktivistInnen aus Food Justice-Projekten, Mya, Michael Greger, Neal Barnard und den neugewählten New Yorker-Bürgermeister Eric Adams.
Die Doku ist handwerklich sauber gemacht, sehr nährstoffreich und in großen Teilen auf Deutschland und Europa übertragbar. Mit Gesundheit lässt sich kein Geld verdienen. Mit Krankheit schon. Das System dahinter wird hier einmal mehr hervorragend seziert. Kranke sind eher Produkte als PatientInnen.
Ich spoiler mal: der Umstieg auf eine vollwertige, pflanzenbasierte Ernährung tut mehr für unsere Gesundheit und die unserer Communities, als es alle verlogenen Ernährungsampeln, das Plastikessen aus dem Discounter und die adeligen Fernsehdoktoren aus dem Dritten Programm je tun werden.
Als besonders angenehm empfinde ich die Abwesenheit woker und spaßbefreiter Dauerbetroffenheit als Beruf-nach-dem-Studium und den fehlenden apokalyptischen Moralzeigefinger, den wir in unserem Sprachraum so gerne präsentiert bekommen und der höchstens Abwehr produziert.
Großer Tipp, die $20 sind super investiert; der Film kann unendlich oft für 5 Jahre online angesehen werden. Englischsprachig, deutsche Untertitel möglich, aber nicht unbedingt super exakt. Dafür mitunter sehr lustig (Hood = Haube) – bei dem ernsten Thema sehr willkommen. ?
Viel Spaß & bon appétit???????????
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